Ihren Ursprung hat die Ostermarsch-Bewegung in den 50er Jahren in Großbritannien. Seither
gehen jedes Jahr zu Ostern in verschiedenen Ländern Zehntausende von Menschen auf die Straße,
um für den Frieden zu demonstrieren.
Der erste Ostermarsch in Deutschland fand 1960 statt. Der Bewegung gehörten zunächst
vornehmlich Anhänger eines ethisch- religiösen Pazifismus an. Schon bald wurde sie zu einer
außerparlamentarischen Sammlungsbewegung, die jedoch 1970 mit dem Austritt führender Mitglieder,
unter anderem wegen der Haltung der Deutschen Kommunistischen Partei (DKP) zur Intervention
der Warschauer-Pakt-Truppen in der Tschechoslowakei, zerfiel.
Erst 1982 erlebte die Ostermarsch-Bewegung mit der Debatte über die Nachrüstung der NATO
eine Wiedergeburt. Mit dem Ende des Kalten Krieges und dem Zerfall des Ostblocks hat aber
das Interesse an den Ostermärschen inzwischen wieder erheblich nachgelassen. Waren zu Spitzenzeiten
der Ostermärsche noch Hunderttausende auf den Beinen, so beteiligten sich 1993 in Deutschland
gerade noch 70.000 Menschen an den Veranstaltungen, die vor allem den AWACS-Einsatz der Bundeswehr
zur Durchsetzung des Flugverbotes über Bosnien- Herzegowina zum Thema hatten.
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