Am Internationalen Frauentag am 8. März
gehen weltweit Frauen für ihre Rechte an die Öffentlichkeit.
Erstmals waren im Jahr 1911 Frauen in den USA, Deutschland, Österreich, der Schweiz und
skandinavischen Ländern zu Kundgebungen zusammengekommen, um für ihr Wahlrecht zu kämpfen.
Seither geht es an diesem Tag um aktuelle Forderungen der Frauen.
Bedingt durch die wechselnden historischen Situationen waren und sind die beherrschenden
Themen - des auch für die Gewerkschaftsbewegung wichtigen Gedenktages - die Durchsetzung des
Frauenstimmrechts, die Gleichberechtigung der Frau, gleicher Lohn für Frauen und Männer, aber
auch Widerstand gegen den §218, gegen den Faschismus, das Eintreten für Völkerverständigung
und internationale Zusammenarbeit, Entspannungspolitik und Friedensbewegung.
Als Erfinderin des Weltfrauentags gilt die deutsche Sozialdemokratin Clara Zetkin. Auf
ihre Anregung hin beschloss die II. Internationale Sozialistische Frauenkonferenz am 27.
August 1910, einmal im Jahr einen solchen Aktionstag
durchzuführen. Zum ersten Mal gefeiert wurde er am 19. März 1911, zum Gedenken an die Gefallenen
während der 1848er-Revolution. Bis 1914 gab es keinen festen Termin für den Weltfrauentag.
Dann schlug der SPD-Parteivorstand den 8. März vor. Dieses Datum hat für die Frauen- und
Arbeiterbewegung besondere Bedeutung: So fällt der erste große Streik von Textilarbeiterinnen
in New York im Jahre 1857 ebenso auf den 8. März, wie der Protest von Tabak- und Textilarbeiterinnen
in Manhatten 1908. Sie wurden in der Fabrik eingeschlossen, um den Kontakt zur Gewerkschaft
zu unterbinden. Als ein Feuer in der Fabrik ausbrach, starben 129 Frauen in den Flammen.
Nach dem Zweiten Weltkrieg - während des Dritten Reichs war der Frauentag verboten - lebte
die Tradition vor allem in kommunistischen Ländern wieder auf. Im Internationalen Jahr der
Frau, 1975, griffen die Vereinten Nationen die Idee auf. Seitdem rufen sie jährlich zum
„Internationalen Tag für die Rechte der Frauen und den Weltfrieden“ am 8. März
auf.
Während der internationale Frauentag in Deutschland nicht in die Reihe der offiziellen
Feiertage aufgenommen worden ist, ist er beispielweise in Frankreich heute noch, so wie dies
in den ehemaligen sozialistischen Staaten der Fall war, als offizieller Feiertag anerkannt.
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